Regie
Alles begann mit der atemberaubenden Oper „Hoffmanns Erzählungen“, als ich zum ersten Mal als Statist auf der Bühne des Stadttheaters Hildesheim (heute TfN) stand. Dieser erste Schritt eröffnete mir das faszinierende Universum des Theaters. Aus diesem Erlebnis sollten 30 aufregende Jahre voller Leidenschaft und Kreativität werden! Oper, Operette, Schauspiel, Märchen, Musical und Ballettabende – all das prägte von da an mein Leben.
Stundenlang beobachtete ich die Profis: ich lernte, wie Regie geführt wird, wie Bühnenbilder entstehen, wie Licht und Ton eingesetzt und Choreografien zum Leben erweckt werden. Ich sog das ganze Zusammenspiel der verschiedenen Abteilungen eines Profitheaters in mich auf. Eine Regieassistenz im Studio hätte mein Leben möglicherweise in Richtung Regiearbeit gelenkt, doch es kam anders.
Heute bin ich Erzieher und Masseur, doch die Leidenschaft für das Theater hat mich nicht mehr losgelassen! Ich habe zahlreiche Amateurtheatergruppen gegründet und leite sie mit voller Hingabe. Mein Abenteuer begann mit einer bunten Travestieshow in Elze, wo einfache Choreografien und Bühnenbilder den Grundstein für meine bis heute anhaltende Begeisterung für alles, was mit Theater zu tun hat, legten.
Als „Theaterpädagoge“ an der Musikschule des CJD in Elze griff ich direkt nach den Sternen. Ich inszenierte gleich zwei Musicals: „Sister Act“ und „Der kleine Horrorladen“. Mit einer Live-Band, Balletteinlagen, Statisten, einem Chor und der großen Bühne des Gymnasiums Alfeld (Leine) – das war genau das, was ich wollte!
Im Anschluss erweckte ich das Kindermärchen „Hänsel und Gretel“ an der Astrid Lindgren Schule zum Leben. Danach gründete ich die Theatergruppe „Fundus“ im Kulturverein Elze und brachte gleich eine der großen Komödien auf die Bühne: „Pension Schöller“. Mit dem Kindertheater brachte ich „Pippi Langstrumpf“ auf die Bühne und nach einer Anfrage aus Gronau über die VHS Hildesheim und den Kulturverein Gronau e.V. entstand die Theatergruppe „Theater Mittendrin Gronau“ – der Beginn eines aufregenden neuen Kapitels!
Das aufregende Abenteuer setzte sich mit Klassikern wie „Die kleine Hexe“ und der Kriminalkomödie „8 Frauen“ fort. Viele weitere Stücke, darunter „Flitterwochen“, „Max und Moritz“ und „Räuber Hotzenplotz“, folgten unter meiner Regie. Mit meinem Umzug nach Groß Düngen stellte ich im „Kulturverein Groß Düngen e.V.“ das Erwachsenentheater wieder auf die Beine, was zur Gründung des „Kleinen Schauspiel Groß Düngen“ führte.
Nach einem Aufruf in der Zeitung nach Darstellern begann es mit ganz großem Theater: Mit „Tratsch im Treppenhaus“ starteten wir im „Alten Fachwerkhaus“ und im darauffolgenden Jahr sorgte meine Lieblingskomödie „Pension Schöller“ für ausverkaufte Vorstellungen. Ob „Othello darf nicht platzen“, „Der Frosch mit der Peitsche“, „Die Kaktusblüte“ oder „Die Mausefalle“ – ich folge immer meinem Vorsatz, mit jedem Stück sowohl den DarstellerInnen als auch dem Publikum erstklassiges Amateurtheater zu bieten.
Mit einem großartigen engagierten, bis an die Leistungsgrenzen gehenden Ensembles bietet das „Kleines Schauspiel Groß Düngen e.V.“ seit vielen Jahren einer ständig wachsenden Fangemeinde unterhaltsame Theatererlebnisse. Ich hoffe, dass das noch viele Jahre so bleibt!
In meinen Inszenierungen und Bühnenbildern spiegeln sich all die wertvollen Erfahrungen wider, die ich während meiner Zeit am Profitheater gesammelt habe und auch all die wunderbaren Begegnungen mit Intendanten, Regisseuren, Sängern und Schauspielern. Diese Zeit war die schönste meines Lebens, die ich sehr vermisse. Die unvergesslichen Menschen, die mich prägten und deren Erinnerungen bleiben, haben mein derzeitiges Schaffen stark beeinflusst. Ich gebe diese Erfahrungen voller Leidenschaft an meine jetzige „Theater-Familie“ weiter, in der Hoffnung, dass sie einen Hauch des „Profitheaters“ spüren, das ich so dankbar erleben durfte!
